Presse

Meine Meinung zu den Dram Way Abfüllungen kennt Ihr. Aber diese ist natürlich äußerst subjektiv. Daher werden an dieser Stelle die Meinungen von anderen gesammelt. Ihr wollte Eure Eindrücke mit mir teilen? Dann nutzt einfach das Kontaktformular!

Hagen Metzler - Whiskygraphie

Dram Way 02 - Mackmyra 3 Jahre - Cloudberry Wine Cask

Die Moltebeere ist eine skandinavische Spezialität und wächst dort sowohl wild als auch in Kultur. Äußerlich ähneln sie den Brom- oder Himbeeren und werden mit ihrem süßen und fein-herben Geschmack gerne zu Konfitüren, Saucen oder in alkoholischen Getränken verarbeitet. Toll, dass sich Mackmyra öfter dieser regionalen Delikatesse annimmt und dass auch Malte sich hier ein solches Fass ausgesucht hat.

Auge / Anblick, Farbe:

Kastanienbraun.

Nase / Geruch, Aroma

Wunderbar fruchtig in der Nase! Eingelegte Früchte, ein bisschen weihnachtlicher Kompott mit Zimt, Piment und süßen Pflaumen. Süßer Apfelkompott

Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz

Hui, der geht tapfer auf die Zunge! Er brennt nicht, er zirbelt! Die Aromen entfalten sich mit voller Wucht im Mundraum. Die 57,7% ABV sprechen Bände. Die Früchte, der Kompott, die Gewürze, alles leicht mentholisch untermalt. Zwischendurch kommt die Süße durch, ehe die winterlichen Gewürze wieder Oberhand nehmen. Ungestüm, aber lecker!

Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang

Insgesamt mittellang, von süß bis würzig.

Fazit:

Selbst für Mackmyra-Verhältnisse ist dieser Dram Way mit seinen 3 Jahren noch ziemlich jung. Vielleicht ist damit dieser ungestüme Wirbelwind am Gaumen zu begründen. Allerdings schmeckt da nichts nach einem typischen, jungen Malt. Da ist nichts metallisches oder unreifes dabei. Blind verkostet hätte ich ihm locker 2-3 Jahre mehr zugetraut. Die Moltebeer-Aromen werden hier voll ausgespielt und das bekommt man nicht alle Tage. Falls zu diesem Zeitpunkt noch irgendwo eine Flasche oder ein Sample zu bekommen ist: Probieren!

Dram Way 01 - Thousand Mountains 4 Jahre - Ex-Islay Cask Finish

Die Reifung zunächst in Bourbon und dann in Weinfässern ist quasi Standard bei den Sauerländern und hat mich bereits bei den McRavens überzeugt! Einer der besten deutschen Whiskys! Die Nachreifung im Islay-Cask klingt verlockend, ich bin neugierig.

Auge / Anblick, Farbe:

Rötliches Gold.

Nase / Geruch, Aroma

Ein Hauch Asche, weniger Rauch ist sofort vernehmbar und duftet ziemlich gelungen. Eine Brise Islay weht einem um die Nase. Süße Aromen kommen dazu. Gewürze nach Zimt und Lebkuchen passen auch in die Jahreszeit.

Mund / Geschmack, Körper, Konsistenz

Ein richtig süßer und süffiger Antritt, die 58% Alkoholgehalt legen sich überraschend mild auf die Zunge. Süß-säuerliche Stachelbeeren mit süßem Baiser. Ein Holzfass lässt sich blicken, dazu die feuchte Asche, die das gesamte Geschmacksbild wunderbar ergänzt und kontrastiert. Herbstliche Aromen nach Duft durchströmen Gaumen, Rachen und retronasalen Raum, wie wenn man durch frisch gefallenes Laub spaziert und dieses mit Füßen in die Luft wirbelt. Das Eichenholz kommt völlig ohne Bitterkeit aus. Gefällt mir richtig gut!

Rachen, Speiseröhre, Magen / Abgang, Nachklang

Von süß bis würzig und immer begleitet vom angenehmen Ascherauch verlässt dieser Whiskys in mittellanger Zeit den Rachen. Sehr schön!

Fazit:

Ex-Islay-Cask gelungen! Funktioniert nicht immer, hier ergänzt es den guten Ausgangsstoff hervorragend. Erstaunlich ist die Milde, dieser Dramway trotz des jungen Alters und der hohen Fassstärke an den Tag legt. Für mich fällt die Wahl zwischen den beiden eindeutig aus. Der Mackmyra ist ein tolles Whiskyerlebnis, aber der Sauerländer holt mich doch ziemlich ab. Richtig lecker!

Da das Auge auch mittrinkt, ist noch zu erwähnen, dass das Design der Flaschenlabels zusammen mit einem Kieler Künstler und Illustrator entwickelt worden ist. Auch optisch also kein Einheitsbrei und ein wahrer Blickfang im Whisky- oder Bücherregal. Habt ein Augenmerk auf die weiteren Abfüllungen von Malte! Er ist ein absoluter Whisky-Liebhaber und Fachmann, der weiß was er tut. Viel Erfolg weiterhin mit den eigenen Abfüllungen und danke für die Proben, lieber Malte!

Whiskygraphie
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Aaron Engelmann - Drams United

Dram Way 02 - Mackmyra 3 Jahre - Cloudberry Wine Cask

"Gut drei Jahre lang im kleinen Moltebeerenweinfass haben beim ersten Schnuppern zunächst für sehr viel Süße gesorgt, die sich in Form von Karamell und Zuckerwatte zeigt. Dahinter kommen sehr stark gesüßte Wald- und Erdbeeren zum Vorschein. Trotz des kleinen Fasses gibt es hier kaum Eichennnoten, nur ein ganz dezentes Zimtaroma taucht im Hintergrund auf. Am Gaumen ergibt sich ein sehr ähnliches Bild, allerdings wird die Süße nun deutlich gedrosselt. Die Beeren bleiben weiterhin sehr präsent, nun aber nicht mehr in der gezuckerten Variante, außerdem kommen würzige Noten deutlich stärker zum Vorschein. Auch Eiche taucht nun zum Ende hin auf, wird aber nicht zu dominant. Hier hat Malte den richtigen Zeitpunkt gefunden, um den Whisky aus dem Fass zu befreien."

Dram Way 01 - Thousand Mountains 4 Jahre - Ex-Islay Cask Finish

"Was für ein Islay Cask hier zum Einsatz kam, wird natürlich offiziell nicht verraten, da Malte im Stream aber dezente Hinweise gegeben hat, könnte man durchaus darauf schließen, dass es sich um ein Laphroaig-Fass handelt [Anmerkung: Dazu kann ich natürlich nichts sagen, aber Aaron kennt sich bei Whisky gut aus.]. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Interpretation. In der Nase ist der Whisky deutlich dezenter als der Mackmyra, bietet aber ebenfalls wieder eine schöne Süße, die nun aber mit würzigen und erdigen Tönen kombiniert wird. Das Islay-Fass hat keinen in der Nase wahrnehmbaren Rauch hinterlassen. So ähnlich ist es auch am Gaumen, wo ebenfalls die Süße den Auftakt macht, nun aber von roten Früchten begleitet wird. Dahinter verbergen sich eine leichte Minze, deutliche Würzaromen und im Anschluss auch noch etwas Eiche und ganz dezenter Rauch. Dabei bleiben Eiche und Minze am längsten hängen."

Sein Fazit

"Beide Whiskys haben mir gut gefallen, Malte hat also bei seinen beiden Erstlingswerken ein glückliches Händchen bei der Fassauswahl gehabt. Beim Mackmyra hatte ich die Befürchtung, dass er nach der Vollreifung im 30l-Fass zu viel Eiche mit auf den Weg bekommen hat, was leider bei den kleinen Fässern oftmals der Fall ist. Hier stehen aber Süße und vor allem Beeren im Vordergrund, beides kombiniert mit einer Prise Zimt, was mir wirklich zusagt. Der Thousand Mountains kommt deutlich dezenter daher, was aber nicht heißt, dass es hier nichts zu entdecken gibt. Ich bin ohnehin Fan der Sauerländer Edelbrennerei und diese Abfüllung bestätigt diese Meinung mal wieder, obwohl ich nicht der größte Freund von Islay-Finishes bin. Hier bleibt es aber tatsächlich sehr dezent und rundet die süßen und fruchtigen Aromen schön ab."

Stefan Unger - Whiskyzoom

Dram Way 02 - Mackmyra 3 Jahre - Cloudberry Wine Cask

"Süße, saftige Beeren schlagen mir entgegen, die mich in ihrer Menge fast an diese Fruchtkaugummis erinnern. Dazu kommen Karamell, Honig, Butterkekse und helle Eiche. Dieser Whisky ist eindeutig etwas für die Süßen unter uns."

"Die Süße aus der Nase ist zwar noch da, kombiniert sich aber mit richtig schöner feinherber Säure. Das erinnert wirklich fast an die Moltebeerenkonfitüre, nur natürlich mit viel weniger Zucker. Auf der einen Seite die saftige Beerensüße, auf der anderen Seite dieses herbe aus Apfel- oder Birnenschale, dazu leicht angebranntes Holz, Pfeffer, Harz und Heidekräuter." 

"Ja, der Whisky ist jung, aber das macht nichts - Den kann man gut trinken."

Dram Way 01 - Thousand Mountains 4 Jahre - Ex-Islay Cask Finish

"Dunkle Beeren, eine Andeutung von Tanninen, würziges, aromatisches Holz, leichte Vanille, Mürbeteig und ein Hauch von Rauch - Letzteres aber auch nur, weil ich aufgrund des Ex-Islay Casks gezielt danach suche. Blind hätte ich bei den Aromen irgendwie auf einen Stauning getippt."

"Hier ist der aschige, erdige Rauch jetzt wirklich präsent und bestimmt auch meinen ersten Eindruck. Der Whisky ist nicht kräftig rauchig, wird durch diesen Geschmack aber schon geprägt. Er ist staubtrocken, hat ganz, ganz dunkle, überreife Früchte, Holzbriketts, angebrannten, kalten Kaffee von ganz unten aus der Kanne, Bitterschokolade und Ingwerschärfe."

"Der ist wirklich gut. Der kalte, aschige Rauch mit den Tanninen, dem Angebrannten und dem Pfeffer harmonieren sehr gut zusammen - Man muss diese Geschmacksrichtung mögen, aber da ich das tue, kann ich den sehr gut haben."

Sein Fazit

"Malte hat hier für seinen ersten Wurf zwei erkennbar junge, vollkommen verschiedene, aber auch leckere Whiskys abgefüllt, die man sich durchaus mal näher anschauen sollte. Mir gefällt der Thousand Mountains ein wenig besser, da ich kein „Süßer“ bin."

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